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Luxemburg-Stadt
„Ein symbolträchtiges Gebäude“: Robert-Schuman-Bau soll nationales Kulturerbe werden


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Die wenigsten werden es als „schön“ bezeichnen und doch ist das Robert-Schuman-Gebäude auf dem Kirchberg von großer Bedeutung: Denn dort kamen die EU-Abgeordneten 1970 erstmals für eine Plenarsitzung zusammen. Jetzt soll das Bauwerk nationales Kulturerbe werden.

Das aus sandsteinfarbenem Beton bestehende Robert-Schuman-Gebäude des Europäischen Parlaments auf dem Kirchberg soll unter Denkmalschutz gestellt werden – das wurde während der Gemeinderatssitzung am Montag bekannt. Kulturminister Eric Thill (DP) informierte die Stadt Luxemburg bereits im Februar über das Vorhaben, das Gebäude auf der place de l’Europe als nationales Kulturerbe einzustufen. Der vom Architekten Laurent Schmit entworfene Bau entstand Anfang der 1970er Jahre und zählt zu den ersten Gebäuden des neu gestalteten Europaviertels.

So ist das „Bâtiment Robert Schuman“ von historischer Bedeutung, wie Ratsmitglied und Historiker Robert L. Philippart (DP) unterstrich: „Noch heute lässt sich nachlesen, dass das Gebäude ‚im Interesse unserer Politik auf den europäischen Hauptsitz für 575 Europabeamte‘ gebaut wurde.“ Damals stellte die Stadt Luxemburg das Grundstück bereit, während der Staat Architekt Laurent Schmit – bekannt unter anderem auch für das „Lycée Michel Rodange“ – mit einem Entwurf beauftragte.
Kaum verändert

Es entstand ein rechteckiger Bau aus vorgefertigten Betonelementen, der sich um zwei Innenhöfe herum gruppiert. Herzstück ist der erste Plenarsaal des Europäischen Parlaments, in dem am 12. Februar 1973 dessen Einweihungssitzung stattfand. In einem Begleitdokument zur Gemeinderatssitzung heißt es in einer Beschreibung der Räumlichkeiten: „Der Saal bewahrt sich eine große Authentizität, die sich bei den Möbeln und technischen Einrichtungen aus der damaligen Zeit fortsetzt.“

Mehr als 50 Jahre nach seiner Eröffnung stehen im Gebäude noch immer originale Ledersessel und Holztische mit Gebrauchsspuren. Verändert wurde an den Räumlichkeiten nur wenig, viele Ausführungen sind noch original erhalten. Insgesamt fanden dort laut Philippart 35 Sitzungen des Europäischen Parlaments statt, bevor der neue Plenarsaal „Hémicycle“ – vielen besser bekannt als „De klenge Kueb“ – im Kirchberger Konferenzzentrum eröffnet wurde.

Ungeklärte Zukunft

„Mehrfach wurde darüber diskutiert, wie man es nutzen und sanieren kann“, sagte Philippart am Montag über das seiner Ansicht nach „symbolträchtige Gebäude“. Er regte an, zu analysieren, wie der Bau künftig besser in die modernisierte place de l’Europe eingebunden werden kann, ohne wie ein Relikt aus früheren Zeiten zu wirken. Einst von grünen Wiesen umgeben, steht das Gebäude heute zwischen grauen Betonflächen.

Während der Gemeinderatssitzung antwortete Bürgermeisterin Lydie Polfer (DP) auch auf die Frage, wie es mit dem öffentlichen Gebäude gegenüber der Philharmonie nun weitergeht: „Ich muss ehrlich sagen, dass ich darauf keine Antwort geben kann.“ Sicher sei, dass der Plenarsaal des Parlaments bleiben müsse. Das in die Jahre gekommene Gebäude sei allerdings nicht „das angenehmste“, um darin zu arbeiten. „Der Staat muss da schauen, was seine Bedürfnisse sind“, so die Bürgermeisterin.

Lydie Polfer deutete an, dass das Robert-Schuman-Gebäude während der Bauarbeiten an der Philharmonie deren Angestellten als vorübergehende Büros dienen könnte. Welche Bestimmung das „Bâtiment Robert Schuman“ danach erfüllen wird, steht laut der Bürgermeisterin noch in den Sternen. „Da muss die Regierung mit genaueren Informationen auf uns zukommen. Wenn wir die dann haben, geben wir diese gerne weiter“, so Polfer. Einstimmig sprach sich der Gemeinderat dafür aus, dass der Robert-Schuman-Bau nationales Kulturerbe werden soll.

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