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Notícias Liri Albag (20) war 477 Tage Geisel der Hamas

Roter.Teufel

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„Wir kauerten neben unseren ermordeten Freundinnen“:
Liri Albag (20) war 477 Tage Geisel der Hamas


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Yarhiv (Israel) – Sie überlebte den Angriff der Hamas-Mörder auf ihre Militär-Basis an der Grenze zu Gaza, wurde verschleppt und nach 477 Tagen in einem Gefangenen-Austausch befreit. Jetzt erzählte Liri Albag (20) der größten israelischen Zeitung „Yedioth Acharonoth“ ausführlich ihre Geschichte.

Am 7. Oktober 2023 war Albag eine von 32 Soldatinnen in der Nahal-Oz-Basis bei Gaza. Weil man davon ausging, dass die eine Milliarde Euro teuren Grenzanlagen mit Selbstschussanlagen und in den Boden gegrabenen Zäunen jeden Angriff abwehren würden, waren hier lediglich „Späherinnen“ und keine Elite-Kämpfer eingesetzt.

Tragisch: Genau diese Späherinnen hatten Monate vor dem Angriff von verdächtigen Bewegungen in Gaza gewarnt, waren aber nicht ernstgenommen worden. Albag erzählt in ihren Erinnerungen, wie eine Übermacht am Morgen ihren Bunker stürmte, Kameradinnen starben und sie auf ihre Verschleppung wartete.

„2, 3 Stunden kauerten wir neben unseren ermordeten Freundinnen.“

Von Tunnel zu Tunnel

In Gaza ging es dann von Wohnung zu Wohnung, Tunnel zu Tunnel. Immer, wenn sie schwer bewacht durch die Straßen liefen, trugen Albag und ihre überlebenden Kameradinnen Ganzkörperschleier – damit die Israelis, die das ganze Gebiet von oben mit Drohnen und Satelliten überwachen, sie nicht erkennen würden.

Sie erzählt: „Wir waren dann zu viert in einer Wohnung mit 4 Terroristen. Sie brachten uns ein Kartenspiel, und wir zockten mit ihnen das Spiel ‚Krieg‘, das ist das Einzige, das sie kannten.“

Irgendwann war sie in einem kleinen Zimmer mit 10 Geiseln auf 6 Matratzen, als noch eine weitere dazu kam: auch Albags beste Schulfreundin Naama Levy (20). Ein schreckliches Video von ihrer Entführung mit blutverschmierter Hose war um die Welt gegangen. Aber sie lebte.

Im Januar 2024 bekam Albag ein Heft und Stifte von ihren Geiselnehmern und begann, ihre Erlebnisse aufzuschreiben. Über ein Radio und einen Fernseher bekam sie etwas davon mit, was draußen in der Welt passierte. Die immer wieder gescheiterten Waffenruhen und Austauschversuche von Gefangenen und Geiseln.

Sie sah auch, wie das Leben in Israel sich wieder etwas normalisierte, erzählt, was sie damals dachte: „Alle schauen nach vorn und nur wir sind noch am 7. Oktober?“
Terroristen als Traum-Deuter

Die Terroristen, so Albag, fragten sie jeden Morgen, was sie geträumt habe, da sie die Träume deuten wollten. Einmal erzählte sie ihnen von diesem Traum: „Wir rannten vor den Terroristen weg, fielen von einer Felsklippe, und dann rettete uns eine Frau, von der ich glaube, dass sie Gott war, vor dem Fall. Sie brachte uns in eine Stadt von Prinzessinnen, und wer waren da die Wärter? Die Terroristen.“

Jetzt sei einer der Terroristen hellhörig geworden. Albag: „Er sagte, da ich im Traum direkt auf Gott getroffen sei, gehöre ich wohl nicht dem richtigen Glauben an. Ich solle die muslimischen Gebete lernen und den Koran lernen.“ Sie lehnte ab.

Stattdessen las ihre Geisel-Kameradin Agam täglich ein jüdisches Gebetsbuch, das sie aus Israel mitgebracht hatte und schaffte es, einen Verbots-Versuch der Geiselnehmer abzuwehren. Das Kochen, das Albag über die Zeit geholfen hatte, verboten sie ihr aber schließlich. Albag: „Die Küche war der einzige Ort, an dem wir Kontrolle hatten. Als sie uns auch noch das nahmen, war das schwer für uns.“

Sie wurden dann stattdessen als Babysitter und Putzkräfte für die Familien, bei denen sie gerade lebten, eingesetzt.

Dann kam der Tag der Freilassung, der 25. Januar 2025. Einer der Wärter sagte ihr: „Bald wirst Du verstehen, dass das hier der beste Tag Deines Lebens wird.“ Für sie und 3 ihrer Kameradinnen kamen 200 Palästinenser, darunter Mörder, aus israelischen Gefängnissen frei. 120 von ihnen hatten lebenslange Haftstrafen.

Noch 59 Geiseln in Gaza, 35 davon tot

Etwa 60 Prozent der Gebäude im Gazastreifen (2,1 Millionen Einwohner) sind mittlerweile durch Kampfhandlungen und Räumungsaktionen zerstört.

Israel hat als Bedingung für ein Ende der Zerstörungen gefordert, dass die Hamas, die den Vernichtungsüberfall auf Israel startete, sich auflöst und alle Geiseln frei kommen. Noch sind 59 Geiseln, davon wohl 35 tot, in der Gewalt der Hamas und anderen Terrorgruppen.

Bild Zeitung
 
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